Die ersten Lebenswochen des Welpen prägen sein ganzes Leben. In jungem Alter sind die tapsigen Vierbeiner besonders lernfähig und wissbegierig, sie haben aber auch ihren eigenen Kopf. Für eine gelungene Hunde-Halter-Beziehung, ist die konsequente Erziehung daher das A und O. Die Grundlagen er Welpenerziehung will ich dir in diesem Artikel näher bringen.
Keine Lust, viel zu lesen?
- Fange frühzeitig aber langsam mit der Erziehung an. Welpen sind besonders lern- und aufnahmefähig
- Welpenerziehung ist das A und O für ein gutes Zusammenleben
- Setzte bei der Welpenerziehung auf positive Verstärkung. Lobe deinen Hund wann immer er etwas gut gemacht hat
- Bestrafe deinen Hund unter keinen Umständen, mache ihm aber dennoch klar wenn er unerwünschtes Verhalten an den Tag legt
- Suche dir gerade bei einem Ersthund zunächst professionelle Unterstützung bei einer (Online) Hundeschule
Welpenerziehung – Wann muss ich anfangen?
Ich denke, wir sind uns alle einig darüber, dass Welpen vor allem eines sind: süß. Man kann den tapsigen Vierbeinern mit ihrem niedlichen Hundeblick kaum etwas übel nehmen, doch mit diesem „Welpenschutz“ tun wir weder ihnen noch uns einen Gefallen. Dem Welpen und seinen besonderen Bedürfnissen bestmöglich gerecht zu werden ist das eine, ihn in Watte zu packen das andere. In Alter von ca. 4 bis 8 Wochen befinden sich die Jungtiere in der sogenannten Prägephase, in der sie ganz besonders aufnahmefähig sind. Schon hier sollte der Welpe, mit alltäglichen Reizen, konfrontiert werden, um eine gute Basis zu schaffen. Zu diesen Reizen gehören zum Beispiel Kinder, Autos und Haushaltsgeräusche. An die Prägephase schließt sich die Sozialisierungsphase an. Das ist auch der Zeitpunkt, zu dem der Welpe meist in sein neues Zuhause umzieht.
Wenn du den kleinen Vierbeiner bei dir aufnimmst, ändert sich eine Menge für ihn. Er wird aus seiner gewohntem Umgebung gerissen, von Familie uns Vertrauten getrennt, auch das darfst du nicht vergessen. In den Tagen und Wochen kannst du also ruhig Milde walten lassen und solltest dich darauf konzentrieren, dass dein neues Familienmitglied eine Bindung zu dir aufbaut. Länger solltest du die Erziehung aber nicht aufschieben. Das heißt aber auch nicht, dass der Vierbeienr direkt alle Tricks und Kommandos lernen soll. Fange langsam, mit den Grundkommandos, die für dich wichtig sind an und baue diese positiv auf. Zu Anfang ist vorallem eines wichtig, dass dein Hund zur Ruhe kommt, andernfalls kann ihn das in seiner Entwicklung beeinträchtigen. Außerdem lernen überdrehte Tiere deutlich schlechter.
Warum ist die Welpenerziehung so wichtig?
Eine gelungene Erziehung ist das A und O für das Zusammenleben mit deinem Hund. Gehst du hier nicht konsequent genug vor, oder wartest zu lange, wirst du Jahre lang Probleme mit einem ungehorsamen Haustier haben, was natürlich auch eure Bindung schädigen kann. Rechtzeitig mit der Welpenerziehung anzufangen, die mit liebevoller Strenge zu erfolgen hat, ist daher von besonders wichtig. Welpen sind besonders lernfähig und haben noch keine langjährigen Verhaltensweisen adaptiert. Wie du bei der Welpenerziehung am besten vorgehst, hängt auch von dem rassetypischen und individuellen Verhalten deines Vierbeiners ab. Manche Hunderassen sind wesentlich leichter zu erziehen, als andere, die mit Vorliebe ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen. Gerade für erstmalige Hundehalter, die oft keine Erfahrung und Hemmungen bei der Durchsetzung haben, bieten sich Rassen wie Havaneser, Dansky oder Golden Retriever an, die als gute Anfängerhunde gelten.
Welpen: Wie lernen Hunde?
Dass Hunde, insbesondere Welpen, von Grund auf neugierig und wissbegierig sind, haben wir inzwischen geklärt, aber wie bringt man ihnen Kommandos bei oder erzieht ihnen gewisse Verhaltensweisen an?
In seinen ersten Lebenswochen, der Prägephase, lernt das Jungtier in erster Linie durch Prägung. Diese bezieht sich sowohl auf seine Mutter und Geschwister, als auch auf Menschen. Liebevolles Verhalten führt zu einer positiven Prägung, schlechte Erfahrungen zu einer negativen, die den Hund in der Regel für den Rest seines Lebens begleitet und sein Verhalten beeinflusst.
Auch Assoziationen zählen als Lernmechanismus. Hunde sind hervorragend darin, Assoziationen zu knüpfen. Du holst das Hundefutter immer aus der Abstellkammer oder die Leckerli aus einer Schublade? Dann wird dein Welpe immer, wenn du dich an diese Orte begibst, sein Fressen erwarten. Diese Verknüpfungen entstehen oft ohne dein Zutun, du kannst es dir aber auch in der Erziehung zunutze machen.
Hunde lernen außerdem durch das Nachahmen anderer. Sie sind soziale Lebewesen und schauen sich Verhaltensweisen von ihrem Umfeld ab. Das bezieht sich sowohl auf andere Hunde, weshalb ein früher Sozialkontakt wichtig ist, als auch auf Menschen. Das Lernen durch Nachahmung, oder auch soziales Lernen genannt, kann Vorteile haben, aber auch Nachteile, beispielsweise dann, wenn dein Vierbeiner, dass Dauer-Bellen eines anderen Hundes adaptiert.
Konditionierung
Der mit unter wichtigste Lernmechanismus des Welpen ist das psychologische Phänomen der Konditionierung. Diese lässt sich weiter aufspalten in klassische und instrumentelle bzw. operante Konditionierung. Im Allgemeinen geht es bei der Konditionierung darum, dass zwei Ereignisse parallel oder unmittelbar nacheinander geschehen und im Hirn des Hundes miteinander verbunden werden.
Klassische Konditionierung
Bei der klassischen Konditionierung wird eine unbewusste Reaktion des Hundes ausgelöst. Er entscheidet sich also nicht aktiv für sein Verhalten. Auf den Reiz folgt eine Reaktion. So kann das Tier zum Beispiel darauf konditioniert werden, Fressen mit einem bestimmten Geräusch zu verbinden, was allein beim Hören des Geräuschs ausreicht, den Hund zum Sabbern zu bringen. Eine Reaktion, die er selbst nicht kontrollieren kann.
Instrumentelle/ operative Konditionierung
Im Gegensatz zur klassischen Konditionierung ist der Hund sich hier über sein Verhalten im Klaren. Abhängig von Erfahrungen, die er bisher gemacht hat, entscheidet er über seine Reaktion. Wenn der Hund winselt und so deine Aufmerksamkeit auf sich zieht, verbucht er das als Erfolg und wird das Verhalten in Zukunft wiederholen. Mithilfe von positiven oder negativen Verstärkungen, kannst du seine Reaktionen beeinflussen.
- Positive Verstärkung: Der Hund wird für ein bestimmtes Verhaltensmuster belohnt und dazu animiert, dieses zu wiederholen.
- Negative Verstärkung: Der Hund zeigt ein bestimmtes Verhalten, damit eine unangenehme Situation beendet wird. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn der Vierbeiner an der Leine weiter laufen will, du aber nicht. Die Spannung auf der Leine, also die unangenehme Situation, wird erst dann entfernt, wenn er stehen bleibt.
Positive Verstärkung in der Welpenerziehung
Lob ist eines der entschiedensten Kriterien der Welpenerziehung. Durch positive Verstärkungen versteht der Hund, dass er etwas gut gemacht hat und wird sein bestes geben diese Reaktion deinerseits erneut hervorzurufen. Sein Verhalten wird als Konsequenz mit etwas Erfreulichem, wie einem Leckerli belohnt. So kann der Lernprozess beschleunigt werden und auch die Beziehung zwischen Hund und Halter wird gestärkt. Durch positive Verstärkung und viel Lob, wird der Welpe am besten lernen, sie kann aber auch Nachteile haben. Während gewünschtes Verhalten belohnt wird, darf Fehlverhalten nicht einfach ignoriert werden. Wie soll der Hund denn so lernen, dass seine Aktionen Konsequenzen haben. Auch in ihren Rudel würden Hunde für falsches Verhalten gemaßregelt werden und das solltest du auch tun.
Deinen Hund zu bestrafen heißt in keinem Fall, ihn anzuschreien oder gar gewalttätig zu werden. Auch von als Erziehungshilfen deklarierte Objekte wie Würgehalsbänder bzw. Würgeleinen ist abzusehen. Derartige Reaktionen deinerseits können Ängste, Unsicherheiten und Aggressionen bei deinem Vierbeiner verstärken und das Vertrauen zwischen euch nachhaltig schädigen. Dennoch musst du deinem Welpen klarmachen, dass manche Verhaltensweisen ungewünscht sind. Um ihn zu tadeln, verwendest du am besten Abbruchkommandos wie „Nein, Aus, Stopp oder Pfui“ auch ein bestimmtes „Hey“ wird oft gewählt. Entscheide dich hier für ein Kommando, dass nicht zum alltäglichen Sprachgebrauch zählt. Auch mit Reaktionen kannst du das Tier maßregeln, hier greift die negative Verstärkung. Erst wenn der Hund sein Verhalten ändert, bekommt er das, was er möchte.
Für einen gelungenen Lerneffekt ist die Kombination aus positiver Verstärkung und artgerechter Maßregelung entscheidend. Letzteres muss aber unmittelbar auf die Tat folgen, sonst ist es dem Tier unmöglich festzustellen, was er denn falsch gemacht hat. In einer artgerechten Welpenerziehung darf das Jungtier in keinem Fall machen, was es will, muss sich aber sicher und geborgen fühlen. Liebevolle Konsequenz ist hier das Stichwort.
Arten der Belohnung
Als Belohnung werden nicht ausschließlich Leckerli angesehen, auch andere Reize werden von ihm als solche Wahrgenommen, dazu gehören:
- Spiele: Egal ob Wurf,- Zerr,- oder Suchspiel. Spielerische Aktivitäten können von Hunden als positive Verstärkung betrachtet werden.
- Lasse den Hund zur Belohnung seine Umgebung erkunden und scannen.
- Die Erlaubnis zum Buddeln oder Wälzen im Gras wird von den Vierbeinern als positiver Reiz gewertet.
- Einige Hunde sind richtige Wasserratten, in dem Fall kann das Toben im Wasser eine hervorragende Belohnung darstellen.
- Streicheleinheiten können ebenfalls als positive Verstärkung dienen
- Der Klassiker bleibt an dieser Stelle natürlich das Leckerli oder Kauartikel wie Knochen oder Kausticks
Welche Art der Belohnung angemessen ist, hängt sowohl von deinem Hund ab, als auch von der Situation in der ihr euch befindet.
Die positive Bestärkung lässt sich in zwei Unterkategorien teilen – die Primäre und die Sekundäre Bestärkung. Primär ist eine aktive Bestärkung durch Leckerli oder ein Spielzeug. Der Welpe merkt, dass er davon profitiert deinen Worten folge zu leisten. Sekundäre Bestärkung bekommt er durch Lob oder das Click-Geräusch, solltest du dich für Clickertraining entscheiden. Hier ist das richtige Timing das A und O. Verpasst du den passenden Moment, wird dein Hund die Verbindung zwischen seinem Verhalten und deiner Reaktion nicht ziehen können.
Die Grundlage der Welpenerziehung
Hunde können so einiges lernen und werden, dank ihrer ausgeprägten Sinne und rassentypischen Verhaltensweisen auch zu Rettungs,- Therapie oder Begleithunde ausgebildet. Für die Welpenerziehung ist das aber zweitrangig. Zu Beginn muss der Welpe die Grundlagen lernen und gesellschaftsfähig werden, nur so könnt ihr langfristig auch wirklich friedlich Zusammenleben.
Namen lernen
Teilweise ist der Welpe bereits mit seinem Namen vertraut, wenn er beim Züchter abgeholt wird, das ist aber nicht immer der Fall. Für das Namenstraining, solltest du dich in eine ruhige Umgebung begeben, zu einem Zeitpunkt an dem das Tier weder schläfrig noch besonders aufgedreht ist. Sprich ihn deutlich mit seinem Namen an und belohne ihn, wenn er eine Reaktion zeigt. Diese Übung kannst du täglich wiederholen. Sobald dein Welpe zuverlässig reagiert, kannst du anfangen ihn aus der Entfernung zu dir zurufen.
Stubenreinheit
Ein besonders wichtiger Punkt der Welpenerziehung ist wohl die Stubenreinheit. Fange hier schon früh mit dem Training an, auch wenn der Welpe erst nach etwa 14 Wochen körperlich dazu in der Lage ist seine Schließmuskeln bewusst zu kontrollieren. Im Alter von etwa 8 Wochen kommen die meisten Welpen in ihr neues Zuhause, zu dieser Zeit müssen sie etwa alle 1,5 bis 2 Stunden lösen. Plane das in deinen Alltag ein und gehe regelmäßig mit dem niedlichen Vierbeiner vor die Tür. Besonders nach dem Fressen, Trinken, Schlafen und Spielen muss der Welpe sich erleichtern, gehe nach diesen Aktivitäten also prophylaktisch mit ihm ins Freie.
Auch hier heißt es wieder Loben, Loben, Loben! Kommt es doch zu einem Missgeschick, darfst du deinen Welpen nicht bestrafen. Bringe ihn stattdessen nach draußen und reinige die Stelle mit einem Reinigungsmittel, dass den Uringeruch überdeckt. Alles was du zum Thema Welpe stubenrein bekommen, wissen musst haben wir in einem einzelnen Artikel für dich festgehalten.
Grundkommandos
In der Theorie kannst du deinem Hund allerlei Kommandos beibringen. Bevor er aber Kunststücke wie Pfötchen geben oder Tot stellen lernt, musst du ihm die grundlegenden Kommandos beibringen. Diese umfassen:
- Sitz
- Bleib
- Komm
- Aus
Bei dem Thema welche Kommandos tatsächlich in die Kategorie der Grundkommandos fallen, scheiden sich die Geister. Die oben gelisteten zählen aber definitiv zu den wichtigsten, die im Alltag ständig zum Einsatz kommen.
Alleine sein
Auch wenn Hunde im Allgemeinen und Welpen im Besondern nicht zu lange allein gelassen werden sollten, ist es wichtig, dass dein Welpe lernt für einen begrenzten Zeitraum allein zu bleiben und dir nicht auf Schritt und Tritt zu folgen. Mit dieser Übung solltest du erst in der 14 oder 15 Lebenswoche anfangen um den Welpen nicht zu überfordern, schließlich muss er sich auch erst einmal an seine neue Umgebung gewöhnen. Zu frühes allein lassen, ruft bei den Tieren Reaktionen wie Stress und Angst hervor. Betroffene Tiere kratzen oft an der Tapete oder pinkeln in die Wohnung. Um derartiges zu vermeiden, musst du bei dem Training langsam vorgehen. Beginne damit den Raum erst nur für kurze Zeit zu verlassen, sobald diese Phasen der Abwesenheit akzeptiert werden, kannst du die Abstände verlängern und auch den Abstand erweitern. Vergesse auch hier nicht das Tier für gutes Verhalten zu belohnen.
Leinenführigkeit
Auch die Leinenführigkeit gehört zu den Grundlagen der Welpenerziehung. Ein Hund der auch in erwachsenen Alter noch an der Leine zieht kann bei Spaziergängen zu einer echten Herkulesaufgabe werden, vor allem dann, wenn es sich um ein besonders großes und starkes Exemplar handelt. Fange schon früh an die Leinenführigkeit zu trainieren und mache deinem Welpen durch negative Verstärkung klar, was von ihm erwartet wird. Belohne ihn auch hier für gutes Verhalten. Sehe unbedingt davon ab, deinen Hund zurück zu ziehen und zu zerren, im schlimmsten Fall fügst du den Vierbeiner so Schmerzen zu und traumatisierst ihn.
Beißhemmung
Welpen sind kau und beißfreudige Wesen. Gerade, wenn die Zahnen knabbern sie mit Freude alles und jeden an. Dieses Verhalten muss ihnen jedoch zeitnah abtrainiert werden. Die Beißhemmung ist von Anfang an ein wichtiger Punkt der Welpenerziehung und spielt auch für das Sozialverhalten des Tieres eine bedeutende Rolle. Um dem Welpen die Beißhemmung anzuerziehen musst du mit einem bestimmten „Aus“ reagieren. Fängt er beim Spielen an zu schnappen, dann beende die Spieleinheit sofort. Du kannst den Welpen auch hochheben und in eine stille Position bringen, in der Regel wird er dann aufhören. Auch eine schmerzverzerrte Reaktion deinerseits kann helfen, Hunde empfinden Empathie und verstehen wenn sie dir weh getan haben.
Welpenerziehung – Die Grenzen aufzeigen
Bei der Erziehung deines Welpen musst du sowohl liebevoll als auch konsequent vorgehen. Das Tier agiert aus seinen Instinkten heraus und versteht oft nicht was er falsch gemacht hat. Dennoch darfst du ihm nichts durchgehen lassen und musst dich von Anfang an durchsetzen. Das gilt besonders für Rassen die für ihre Sturheit bekannt sind.
Überlege dir schon vor dem Einzug des kleinen Vierbeiners, wo die Grenzen liegen. Was darf er und was nicht? Welche Räume sind Tabu und wo befindet sich dein Rückzugsort? Du musst dir frühzeitig über derartige Punkte im Klaren sein, um deinen Welpen von Anfang an richtig erziehen zu könne. Wenn er die erste Woche ins Badezimmer darf, danach aber nicht mehr, wird er das nicht verstehen.
Die Konsequenz muss von allen Familienmitgliedern ausgehen, gerade Kinder neigen dazu, dem Tier einiges durchgehen zu lassen oder gewöhnen ihm unerwünschte Verhaltensweisen an. beispielsweise wenn sie ihn heimlich am Esstisch füttern, was in betteln resultieren kann. Natürlich muss sich sein Welpe in den ersten Tagen an dich und die neue Situation gewöhnen, gewähre ihm diesen „Welpenschutz“ aber nicht zu lange und zeige ihm früh seinen Platz in der Rangordnung, damit er dich respektiert.
Vermiede auch, dem Welpen Ausnahmen einzuräumen, Nein heißt Nein, egal in welcher Situation und welchem Zusammenhang. Auch unter Zeitdruck oder in Sondersituationen solltest du nicht von deinen Standpunkt abweichen.
Den Welpen sozialisieren
In den ersten Wochen, die der Welpe bei dir verbringt, befindet er sich für gewöhnlich in der Sozialisierungsphase. Hier dreht sich für ihn alles darum neue Eindrücke zu sammeln. Erkunde mit ihm zusammen die Welt und gewöhne ihn an alle möglichen Situationen. Gehe hier Schritt für Schritt vor um den kleinen Vierbeiner nicht zu überfordern, er kann nur ein gewisses Maß an Eindrücken zur selben Zeit verarbeiten. Achte dabei auch immer auf das Veralten des Welpen, ist er verunsichert oder verängstigt, gehe das ganze lieber etwas ruhiger an. Wie sich der Hund verhält ist individuell unterschiedlich. Wie immer in der Welpenerziehung musst du ihn auch hier loben, wann immer es angebracht ist. Bringe den Welpen auch frühzeitig mit anderen Vierbeinern und Fremden in Kontakt um sein Sozialverhalten zu fördern. Eine Hundeschule bietet sich für den Kontakt mit vielen anderen Hunden, unterschiedlichster Rassen an.
Häufige Fehler bei der Welpenerziehung
Bei der Erziehung des Welpen kann man so einiges falsch machen. Viele Hundehalter packen ihren Welpen in Watte und wollen ihn so lange wie möglich vor allen Gefahren dieser Welt schützen. Der Begriff „Welpenschutz“ fällt hier öfter, in Zusammenhang damit, dass die Jungtiere in ihrem Rudel auch geschont werden würden. Das ist allerdings ein Mythos, auch im Tierreich reagieren Ranghöhere Hund mit Konsequenz und Strenge.
Natürlich musst du dir anfangs Zeit für deinen Welpen nehmen, gerade in den ersten zwei bis drei Tagen muss er eine Menge neue Eindrücke verarbeiten und erstmals Vertrauen zu dir aufbauen. Dennoch muss er früh lernen, dass du nicht rund um die Uhr verfügbar bist.
Obwohl Konsequenz und Durchsetzungsvermögen wichtig sind, musst du dabei artgerecht und ruhig bleiben. Vermiede es unter allen Umständen Kommandos zu brüllen, oder gar gewalttätig zu werden. Auch wenn der Welpe seine Blase zum vierten Mal an einem Tag auf denen schönen Küchenboden entleer hat, musst du Ruhe bewahren. Der Hund folgt nur seinen Instinkten und kann in dem Sinne nichts für sein Verhalten. Mit Aggressionen wirst du hier nicht weit kommen und das Tier unter Umständen nur verunsichern oder ängstigen.
Hundeschule bei der Welpenerziehung
Der Besuch einer Hundeschule ist keine Pflicht, aber definitiv empfehlenswert. Gerade als Anfänger ist es sinnvoll sich proffessionele Unterstützung zu holen. Auch wenn du einen Hund hast, dessen Rasse zu den Anfängerhunden zählt, die sich durch eine leichtere Erziehung auszeichnen, muss einiges an Arbeit hinein investiert werden. In der Hundeschule lernt der Hund außerdem jede Menge seiner Artgenossen kennen, was positiv zu seinem Sozialverhalten beiträgt. Spätestens dann, wenn du mit der Welpenerziehung nicht weiter kommst, solltest du den Gang zur Hundeschule antreten.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Welpenerziehung
Wie lange dauert die Welpenerziehung?
Wie lange es dauert, einen Welpen zu erziehen, lässt sich nicht pauschal sagen. Einige Hunde lernen schneller, andere brauchen etwas mehr Zeit. Gerade Tiere, deren Vergangenheit von einem traumatischen Ereignis geprägt wurde, kann die Erziehung besonders viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen. Gib deinen Welpen die Zeit, die er braucht und stresse ihn nicht, damit verkomplizierst du diesen Vorgang nur noch zusätzlich.
Wie zeige ich meinem Welpen Grenzen auf?
Welpen sind mit liebevoller Strenge zu erziehen. Fehlverhalten wird getadelt, während auf erwünschte Verhaltensmuster mit positiver Bestärkung, Lob und Belohnungen reagiert wird. Bei der Welpenerziehung ist es wichtig, dem Tier frühzeitig und konsequent klarzumachen, welches Verhalten unerwünscht ist.
Wie tadele ich meinen Welpen?
Benimmt der Welpe sich daneben, muss eine Reaktion als Konsequenz folgen. Diese sollte in einem klaren Kommando wie „Aus“, „Hey“ oder „Pfui“ bestehen. Je nach Situation kann es auch helfen den Welpen aus dieser heraus zu holen, zum Beispiel, in dem du ihm den Schuh weg nimmst, an dem er fälschlicherweise gekaut hat. Wichtig ist es, bestimmt und konsequent zu handeln, aber nicht mit Aggression oder Geschrei zu reagieren. Dem Welpen muss klar werden, dass sein Verhalten falsch war, ohne dass er Angst bekommt. Indem du Situationen, in denen er sich wie gewünscht verhalten hat, belohnst, wird der Welpe dazu animiert, diese zu wiederholen, während er bei Ausbleiben einer positiven Reaktion dazu verleitet wird, diese nicht zu replizieren.