Für viele mag der Dansk-Svensk-Gardhund, oder auch kurz Dansky, etwas völlig Neues sein. Die kleinen Vierbeiner aus Dänemark und Schweden sind in Deutschland noch eher eine Seltenheit. In diesem Rassenporträt stellt der einstige Hofhund sich vor!
Der Dansky im Überblick
Rasse | Dansk-Svensk-Gårdhund |
Bezeichnungen | Dansky, Dänischer Hofhund, Dänisch-Schwedischer Hofhund, Dänisch-Schwedischer Bauernhund, Dänisch-Schwedischer Landhund, Danski, Danskie, Danish-Swedish Farmdog, Dansk-Svens-Gardshund |
Herkunft | Dänemark, Schweden |
Größe | Männchen: 34–37 cm, Weibchen: 32–35 cm |
Gewicht | Männchen: 6–13 kg, Weibchen: 5–10 kg |
Lebenserwartung | Ca. 12 bis 15 Jahre |
Rassen spezifische Krankheiten | Nein |
Fell | Weiße Grundfarbe mit braun, schwarz, beige, loh |
Fell Länge | Kurzhaar |
Listenhund | Nein |
FCI Gruppe | Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer-Molossoide-Schweizer Sennenhunde |
FCI Sektion | Sektion 1: Pinscher und Schnauzer, 1.1 Pinscher |
FCI Standard | 356 |
Charakter | verspielt, aufgeweckt, kinderlieb, neugierig, lebhaft, kontaktfreudig |
Herkunft der Rasse
Der Dansky, oder wie die Rasse eigentlich heißt Dansk-Svensk-Gårdhund, zählt zu den ältesten Hunderassen Skandinaviens. Schon zu Zeiten der Wikinger, waren sie in Dänemark und Schweden weit verbreitet. Damals hatten die aufgeweckten, lebhaften und robusten Tiere die Aufgabe des Haus- und Hofhunds inne. Sie sollten nicht nur das Grundstück von Nagern oder anderen tierischen Eindringlingen freihalten, sondern auch Nutztiere bewachen. Durch seinen anpassungsfähigen Charakter hat sich der Dansky in verschiedenen Einsatzbereichen beweisen können.
Auf Bauernhöfen gehörte der Dänisch-Schwedische Hofhund beinahe zum Repertoire. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft als Folge der Industrialisierung sank aber auch die Population des kleinen Wachhundes. Der Hundefreundin Jytte Weiss ist es zu verdanken, dass die Rasse nicht ausgestorben ist. Sie setzt sich aktiv für den Erhalt ein.
1982 trafen Hundekenner auf der Suche nach zuchtfähigen Landhunden auf den Dansky. Wenige Jahre später, im Jahr 1987, wurde die Rasse rein gezüchtet, national anerkannt und erstmals unter dem Namen Dansk-Svensk Gardhund im schwedischen Kennel-Club eingetragen.
Mittlerweile hat sich der Dansky Bestand, im skandinavischen Raum wieder stabilisiert und der Fortbestand ist gesichert. Die quirligen Kerlchen geben ideale Familienhunde ab, die mit ihrer lebhaften, liebenswerten und kinderfreundlichen Art überzeugen.
Hierzulande ist das Dansky-Vorkommen allerdings gering. Nur wenige Züchter haben sich der Rasse angenommen, wobei deren Beliebtheit in den letzten Jahren auch in Deutschland immer weiter gestiegen ist, aber darauf werden ich später noch einmal genauer eingehen.
Im April 2019 hat die FCI den Dansky endlich als offizielle Hunderasse ohne Arbeitsprüfung anerkannt.
Der Charakter des Dansky
Der Dänisch-Schwedische Hofhund ist der ideale Familienhund. Er ist lebhaft, aufgeweckt und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Selbst bei Lärm, grobmotorischen Kindern und neuen optischen Eindrücken bleibt er gelassen. Der Dansky ist Menschen sehr zugewandt und sucht aktiv deren Nähe, daher sollte er auch nicht länger als vier Stunden am Stück allein gelassen werden.
Der lebensfrohe, kontaktfreudige und umgängliche Dansk-Svensk Gardhund ist ein echtes Energiebündel. Ausgewachsene Tiere haben auch mit langen Wanderungen oder Radtouren kein Problem. Auch für Hundesport ist er nahezu prädestiniert und auch als Fährten- oder Rettungshund macht er eine gute Figur. Bei schlechtem Wetter bleibt der Dansky aber gerne auch mal im Trockenen und nimmt kürzere Spaziergänge problemlos hin.
Er hat nahezu keinen Jagdtrieb und ist auch nicht aggressiv, sein Ursprung als Wach- und Hütehund kann aber doch schon mal durchschlagen, beispielsweise bei davonlaufenden Katzen oder Besuchern auf dem eigenen Grundstück. Besucher kündigt er in der Regel durch kurzes Bellen an, ist aber zufrieden, sobald das Herrchen oder Frauchen den Besuch freundlich empfängt.
Die Rasse ist ausgesprochen intelligent, was in einer leichteren Erziehung resultiert. Natürlich muss in die Erziehung dennoch genügend Zeit und Aufwand investiert werden!
All das macht den Dansky, mit seinem nahezu makellosen Charakter zu einem perfekten Hund für Familien und Anfänger. Um dem Dansky und seinem verspielten, verschmusten und intelligenten Wesen, gerecht zu werden, muss im Alltag allerdings ausreichend Zeit eingeplant werden, um ihm Aufmerksamkeit zu schenken.
Aussehen des Dänisch Schwedischen Hofhundes
Bei dem Dansk-Svensk-Gardhund handelt es sich um eine Kurzhaarrasse. Mit einer Größe von etwa 32–37 cm, zählt er zu den kleinen Hunden und ähnelt vom äußeren Erscheinungsbild her einem Jack Russell Terrier, charakterlich hat er mit diesem aber wenig gemein. Der Körperbau ist stämmig und athletisch mit einer breiten Brust.
Das Fell des Dansky ist kurz und glatt. Im Rückenbereich hat es eine härtere Struktur, während die Haare im Gesicht besonders weich sind. Durch die geringe Unterwolle der Rasse kann es bei niedrigen Temperaturen und nassem Schmuddelwetter gut sein, dass der Dansky sich über zusätzliche Wärme in Form eines Hundemantels oder Pullovers freut. Das Kälteempfinden ist aber, wie beim Menschen auch, individuell abhängig vom jeweiligen Tier.
Dass der Dansky keine Haare verliert, ist ein Irrglaube, der sich teilweise noch immer hält, allerdings fällt der Haarverlust wesentlich geringer aus, als bei anderen Arten. Was viele freuen wird, der typische Geruch nach Hund, ist bei dieser skandinavischen Rasse weniger stark ausgeprägt.
Die Grundfarbe des Fells ist weiß und macht in der Regel mindestens 50 % des Fells aus. Charakteristisch sind auch unterschiedlich große und farbige Flecken. Diese variieren zwischen verschiedenen Nuancen von braun, schwarz und beige bis hin ins Rötliche. Meistens handelt es sich um eine Tricolore Farbgebung, aber auch zwei farbige Danskys sind oft zu finden.
Bei den Ohren handelt es sich je nach Züchtung um Kipp- oder Rosenohren, die sich auch gerne mal nach hinten klappen. Auch die Rute des Hundes ist nicht immer gleich, mal ist sie kurz, mal halblang oder lang.
Der Dansky ist kein „Schablonenhund“, das Aussehen variiert von Tier zu Tier und kann selbst innerhalb eines Wurfes stark variieren.
Haltung und Erziehung beim Dansky
Dansky sind eine sehr unkomplizierte Hunderasse, deren Haltung und Erziehung verhältnismäßig einfach ist, wobei sie gerade im Welpenalter auch aufgedreht und eigensinnig sein können. Der Dansky freut sich aber auch über einen Garten, den er erkunden und in dem er sich bewegen kann. Hier ist aber Vorsicht geboten. Bei der Rasse handelt es sich um begnadete Buddler, die dir, wenn du nicht aufpasst, in Rekordgeschwindigkeit den Garten umgraben. Hier muss schon in frühen Phasen der Erziehung ein Riegel vorgeschoben werden, so lernt der Dansky, dass der Garten Tabu ist und er seiner Wühl-Leidenschaft bei Spaziergängen nachgehen kann.
Dänisch-Schwedische Hofhunde sind bewegungsfreudig und brauchen genügend Auslauf und Auslastung. Bei Spaziergängen ziehen sie Wiesen, Sträucher und Waldboden dem Asphalt der Stadt vor. Beim Joggen oder Radfahren sind sie ebenfalls am Start und auch für Hundesport wie Agility, Flyball oder Dogdance lassen sie sich begeistern.
Wer Kinder oder andere Haustiere hat, muss sich in der Regel keine Gedanken machen. Der Dansk-Svensk Gardhund ist ausgesprochen umgänglich, ohne Aggressionen oder Jagdtrieb. Im Gegenteil, er ist ein sehr genügsames und ruhiges Tier.
Darüber das der Hund ausbüxt muss man sich beim Dansky in der Regel keine Sorgen machen, er bleibt gerne in der unmittelbaren Nähe seines Heims beziehungsweise seines Besitzers bei Spaziergängen. Generell ist der Dänisch-Schwedische Hofhund seinen Herrchen sehr zugewandt und bleibt ungern allein. Er benötigt regelmäßige Streicheleinheiten und ausgiebiges Kuscheln.
Trotz des nur kurzem Fells, sollte der Dansky regelmäßig gebürstet werden und auch die Länge der Krallen ist im Auge zu behalten. Das gilt auch für Ohren, Augen, Pfoten und Maul.
Erziehen lässt der Dansky sich leicht und auch mögliche Anfängerfehler prägen ihn nicht dauerhaft. Dennoch darf die Erziehung nicht auf die leichte Schulter genommen werden, sie ist der Grundstein für ein ideales Zusammenleben.
Gesundheit
Bei dem Dänisch Schwedischen Hofhund handelt es sich um eine ausgesprochen robuste Hunderasse, bei der keine rassetypischen Krankheiten vorliegen. Das heißt natürlich nicht, dass Erkrankungen generell ausgeschlossen sind, allerdings gibt es keine Krankheitshäufungen. Um die Gesundheit und damit auch Lebenserwartung des Dansky positiv zu beeinflussen, ist ein Rundumschutz gegen Parasiten zu empfehlen, ebenso wie regelmäßige Tierarztbesuche, Impfungen und eine artgerechte Ernährung. Generell liegt die Lebenserwartung der Rasse zwischen 12 und 15 Jahren.
Passt ein Dansky zu mir?
Prinzipiell lässt sich vermutlich sagen, dass man mit einem Dansky wenig falsch machen kann, wenn man auf der Suche nach einem kleinen Hund ist. Tiere dieser Rasse sind unkompliziert, umgänglich und aufgeschlossen. Dank ihres Wesens sind sie ideal für Anfänger oder Familien. Der Dansky braucht allerdings viel Aufmerksamkeit und bleibt nicht gerne und vor allem nicht lange allein, es muss also ausreichend Zeit für das Tier eingeplant werden. Wer einen Hund mit Jagdtrieb sucht, ist hier an der falschen Adresse, in diesem Fall wäre ein Jack Russell die bessere Wahl. Wer vor Bewegung zurückschreckt, sollte sich ebenfalls keinen Dansky anschaffen.
Dansky Vorkommen in Deutschland
Auch wenn sich die Dansky Population im Laufe der Jahre wieder reguliert hat, ist die Rasse außerhalb Skandinaviens beinahe unbekannt. Das ist sehr schade, denn der Dänisch Schwedische Hofhund hätte mit seinem liebenswerten, anpassungsfähigen Wesen mehr Aufmerksamkeit verdient. Der Verband für das Deutsche Hundewesen, kurz VDH, führt seit dem Jahr 2007 eine Welpenstatistik, in der die Anzahl der Welpen pro Jahr für verschiedene Hunderassen aufgelistet wird. Dabei werden allerdings nur die Daten von Mitgliedern des VDH erfasst. Dadurch besteht natürlich eine gewisse Dunkelziffer, durch privat gezüchtete Hunde oder den Welpenbezug aus dem Ausland. Dennoch gibt die Statistik einen guten Richtwert über das Vorkommen des Dansk-Svensk-Gardshund in Deutschland.
Während das Vorkommen der Dansky-Welpen hierzulande in den Jahren 2007 bis 2011 noch bei Null lag, wurden in den darauf folgenden Jahren auch in Deutschland Welpen geboren. Im Jahr 2021 lag die offizielle Zahl sogar bei 111 Welpen. Nur als vergleich, der bekannte und beliebte Golden Retreiver konnte im gleichen Jahr ganze 2.412 Welpen aufweisen und beim Deutschen Schäferhund waren es 10.031. Dieser direkte Vergleich macht deutlich, wie gering das Danky Vorkommen noch immer ist, wobei die steigende Tendenz zeigt, dass auch die Deutschen die Vorzüge des skandinavischen Hofhundes erkennen.
Hunderasse | 2007 | 2016 | 2021 |
Dansk-Svensk-Gardshund | 0 | 18 | 111 |
Golden Retriever | 2.164 | 2.275 | 2.412 |
Deutscher Schäferhund | 16.868 | 10.202 | 10.031 |
Labrador Retriever | 2.451 | 2.589 | 3.219 |
Pudel | 1.776 | 1.896 | 2.593 |
Jack Russel Terrier | 169 | 164 | 248 |
Durch unsere Züchterin, haben wir erfahren, dass im Jahr 2022 54 Rüden und 58 Hündinnen von VDH Züchtern gemeldet wurden. Somit wurden 112 Dansky Welpen geboren. Dieser Wert ist nach aktuellem Stand allerdings noch nicht offiziell vom VDH veröffentlicht.
Dansky Züchter in Deutschland
Zwar ist der Dansky hierzulande nicht gerade weit verbreitet, doch es gibt einige Züchter, die sich auf die Rasse konzentrieren. Dabei ist auf die Seriosität der Anlaufstellen zu achten, um den Erhalt des Dansk-Svensk Gardhund zu fördern. Dabei kannst du dich gut an den Daten des VDH orientieren.
Viele Züchter bieten bei Interesse, die Möglichkeit einer direkten Kontaktaufnahme und stellen weitere Informationen zu der Rasse zur Verfügung. Außerdem informieren sie auf ihren Webseiten über kommende Wurfplanungen. Auch auf der Ausstellung des CDK, die jährlich in Ebern stattfindet, kann man den Dansky live erleben und sich mit den Züchtern unterhalten.
Zuchtstätten in Deutschland:
- https://www.danskys.de/ – Tanja Fleischmann ist die Züchterin aus Alpirsbach, bei der wir unseren Pepe gekauft haben.
- https://gardhund.de/
- https://www.der-gardhund.de/Zuechter-Links/
- https://palatianliondog-ridgebacks.de/
- https://www.grace-n-kelly.de/
- https://vom-katthulthof.de/HOME
- https://www.ausdemlauenburgerland.de/
- Zuchtstätte Hela’s Herzräuberhof
- Zuchtstätte At little Uncle
- Zuchtstätte Alpenkind von Marquartstein
Tipp: Wir haben wir eine umfangreiche Liste mit zahlreichen Dansky Züchtern in Deutschland zusammengestellt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Dansky
Wie schwer wird ein Dansky?
Männliche Vertreter der Rasse, werden etwa 6–13 Kilogramm schwer, während Weibchen ein Gewicht von etwa 10 Kilo erreichen können.
Welchen Charakter hat ein Dansky?
Danskys sind hervorragende Familienhunde, die verspielt, aufgeweckt, kinderlieb, neugierig, lebhaft und kontaktfreudig sind. Außerdem sind sie sehr intelligent und lernen schnell, was sehr förderlich im Punkt der Erziehung ist.
Wo kann man einen Dansky kaufen?
In Dänemark und Schweden hat der Dansky seinen Ursprung. Nachdem er kurz vor dem Aussterben gestanden hatte, gilt sein Bestand nun wieder als gesichert. In Deutschland ist der quirlige Vierbeiner noch nicht so weit verbreitet und ist beinahe ein echter Geheimtipp. Über das ganze Land verteilt, bietet eine Überschaubare Anzahl von Züchtern Dansky Welpen zum Verkauf an. Eine Übersicht der Züchter in Deutschland findet man beim VDH.