Alleine bleiben sollte jeder Hund irgendwann können. Es ist wichtig, einen Welpen von Anfang an, an das Alleinsein zu gewöhnen. Wenn man das schon schrittweise aufbaut, dann kann der Hund schon allein bleiben wenn man es dann auch wirklich braucht. Wie man das am besten macht und was man beachten sollte, erfahrt ihr hier.
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- Fange, wenn möglich schon im Welpenalter an das alleine bleiben zu üben, warte aber ab, bis er sich bei dir eingelebt hat
- Setzte beim Alleine bleiben auf kleinschrittiges Training. Verstecke dich anfangs nur hinter einer Tür, bevor du den Raum auch mal verlässt. Klappt das gut, kannst du den Zeitraum Stück für Stück verlängern. Gebe deinem Hund einen Kauknochen, einen Kong etc., wenn du gehst, so hat er erstens etwas um Stress abzubauen und freut sich über seine Belohnung
- Entschärfe Reize. Reagiert dein Hund, sobald du Schuhe oder Jacke anziehst, dann baue diese Vorgänge in deinen Alltag ein, ohne tatsächlich zu gehen, so kannst du die Reize entschärfen
- Lasse deinen Hund auch nach ausreichend Training wenn möglich nicht länger als 4 bis 5 Stunden alleine
- Trennungsangst beim Hund äußert sich z. B. durch Lautäußerungen, das Zerstören von Gegenständen, oder das Absetzten von Kot oder Urin in der Wohnung
Hunde sind Rudeltiere, daher ist längeres allein sein gegen ihre Natur. Aber man kann den Hund zu Arztbesuchen, beim Einkaufen, zu Besuchen bei anderen einfach nicht immer mitnehmen. Dadurch ist es unumgänglich, dass ein Hund auch mal für eine gewisse Zeit allein bleiben muss. Je älter der Hund schon ist, desto kleinschrittiger und länger muss man das trainieren. Daher ist es am Besten, wenn man schon im Welpenalter beginnt zu üben.
Schritte beim Training: Allein bleiben
- Generell rate ich davon ab, den Hund in den ersten Wochen nach seiner Ankunft im neuen Zuhause allein zu lassen. Man sollte ihm Zeit zur Anpassung und Eingewöhnung geben. Aber danach sollte man einfach immer mal wieder aus dem Raum gehen, die Türe hinter sich schließen und direkt danach wieder herein kommen (vorausgesetzt der Hund winselt oder fiept nicht) und den Hund dabei nicht beachten. Es soll keine Party gemacht werden wenn man zurück kommt, denn sonst würde der Hund immer angespannt auf das Wiedersehen warten. Wir möchten aber, dass er sich entspannt und einfach nichts tut während wir weg sind. Man sollte sich also auch nicht verabschieden oder das allein bleiben belohnen. Irgendwann wird der Hund merken, dass man immer wieder zurück kommt und das ganz normal ist.
- Dauer verlängern: Jetzt übt man das ganz oft und fängt dann langsam an die Zeitspanne zu verlängern. Wenn es schon 5 Minuten klappt, dann einfach mal 7 Minuten, dann 3 Minuten, 6 Minuten, 1 Minute… immer wieder variieren und üben. Wenn der Hund schon alarmiert ist wenn man die Handtasche mitnimmt, oder den Schlüsselbund, die schicken Schuhe anzieht usw., dann kann man auch mal den Schlüssen einstecken wenn man die Wäsche aus der Maschine holt, die Handtasche nimmt man mit wenn man den Müll raus bringt, mit den schicken Schuhen geht man auf die Toilette. So kann man die Schlüsselreize entschärfen und es langweilig machen.
- Sichere Umgebung schaffen: Sorge dafür, dass dein Hund einen sicheren, gemütlichen Ort hat, an dem er sich während deiner Abwesenheit aufhalten kann. Dies kann sein Körbchen sein, ein bestimmter Raum mit einer bequemen Liegefläche oder ein Hundekäfig, in dem er sich wohl fühlt. Man kann diesen Raum positiv belegen, zum Beispiel indem man ihm darin einen Kong zum Lecken oder einen attraktiven Kau-Snack gibt.
- Mit einer Kamera kann man evtl. beobachten wie der Hund sich verhält wenn man weg ist. Sitzt er vor der Tür und wartet? Beschwert er sich kurz, legt sich dann aber irgendwann entspannt hin und schläft? Dann ist alles in Ordnung. Bellt oder jault er permanent, leidet er unter Zerstörungswut? Wenn es über ein normales Maß an Besorgnis hinausgeht, dann könnte er Trennungsangst haben. In diesem Fall müsste man sich vielleicht Hilfe von einem Hundetrainer holen, der das Verhalten des Hundes in einem Video auch anschauen und analysieren kann.
- Wenn man den Hund alleine lässt sollte man ihm immer etwas zum Kauen im Zugriff lassen um den Stress abbauen zu können. Hier muss man darauf achten dass es ungefährlich ist und er sich nicht verschlucken kann. Ein Kaffeeholz eignet sich sehr gut. Es ist in der Regel nicht komplett aufgegessen wie andere Kauartikel und hält so auch sicher der ganzen Trennungsdauer stand.
- Verabschiedungsrituale minimieren: Lange und emotionale Abschiede können die Angst deines Hundes verstärken. Halte Abschiede und Begrüßungen ruhig und bleibe unaufgeregt.
- Übe regelmäßig: Regelmäßiges Üben ist wichtig. Versuche, das Training in deinen täglichen Zeitplan einzubinden, damit es für deinen Hund eine Routine wird.
Jeder Hund ist anders, und einige benötigen möglicherweise mehr Zeit und Geduld als andere, um sich an das Alleinsein zu gewöhnen. Es ist wichtig, ruhig und konsequent zu bleiben und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wie lange kann ein Hund allein bleiben?
Wie lange man seinen Hund alleine lassen kann, lässt sich nicht pauschal beantworten. Jeder Hund ist anders und manche Hunde bleiben problemlos 6 Stunden allein, anderen sind 3 Stunden schon zu viel. Generell sollte man seinen Hund nicht länger als 4-5 Stunden alleine lassen. Den Hund jeden Tag für 8 Stunden während der Arbeitszeit alleine zu lassen sollte man nicht in Erwägung ziehen. Dein Hund ist ein soziales Wesen und benötigt für sein Wohlergehen regelmäßigen Kontakt zu seinem Rudel. Zudem muss er nach einer bestimmten Zeit seine Notdurft verrichten.
Ich habe festgestellt, dass es unserem Hund generell leichter fällt abends bzw. nachts alleine zu bleiben, also in diesem Zeitfenster wo er sowieso jeden Tag schläft. Tagsüber wird er zwischendurch öfter mal wach wenn er alleine zuhause ist, kommt dann aber auch wieder zur Ruhe.
Bevor wir das Haus verlassen und der Hund alleine bleibt machen wir möglichst nochmal einen längeren Spaziergang, dass der Hund sich nochmal auspowern und lösen kann. Auch eine geistige Auslastung vorher ist empfehlenswert. Das kann ein Suchspiel sein oder einfach ein Schnüffelteppich.
Wie erkennt man Trennungsangst beim Hund?
Zu den potenziellen Symptomen von Trennungsstress bei Hunden zählen unter anderem Lautäußerungen wie Bellen, Jaulen, Winseln oder Weinen, die Zerstörung von Gegenständen, sowie das Verrichten von Kot und Urin in der Wohnung oder Selbstverletzendes Verhalten.
Es ist ebenfalls wichtig zu beachten, dass dein Hund still unter Trennungsstress leiden könnte, ohne sichtbare Anzeichen dieser Art zu zeigen.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Alleinebleiben trainieren
Wie lange dauert es, einem Hund das Alleinebleiben beizubringen?
Die Dauer des Trainings kann variieren und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter das Alter des Hundes, seine Vorgeschichte, sein Temperament und die Konsequenz des Trainings. Welpen und junge Hunde können schneller lernen, jedoch benötigt das Training typischerweise mehrere Wochen bis Monate. Ein schrittweises Vorgehen und regelmäßige Übung sind entscheidend für den Erfolg.
Wie lange kann ich meinen Hund alleine lassen?
Die Zeitspanne, wie lange ein Hund alleine sein kann, hängt vom Alter, der Gesundheit und dem Temperament des Hundes ab. Im Allgemeinen wird empfohlen, erwachsene Hunde nicht länger als 4-6 Stunden alleine zu lassen. Welpen benötigen häufigere Pausen und sollten entsprechend ihrem Alter nur für kurze Zeiten alleine gelassen werden (zum Beispiel 1 Stunde pro Lebensmonat bis zu einem Maximum von etwa 4 Stunden).
Was kann ich tun, wenn mein Hund Trennungsangst zeigt?
Bei Anzeichen von Trennungsangst, wie übermäßiges Bellen, Zerstörung oder andere Stresssymptome, ist es ratsam, langsamer vorzugehen und die Alleinbleib-Zeiten schrittweise zu verlängern. Eine ruhige und unaufgeregte Verabschiedung kann ebenfalls helfen. In schwereren Fällen kann die Unterstützung durch einen professionellen Hundetrainer oder Tierarzt erforderlich sein. Verhaltensanpassungen durch gezieltes Training und manchmal sogar medikamentöse Unterstützung können Teil der Lösung sein.