Bei uns Menschen hängen Ernährung und Gesundheit eng zusammen und auch bei Hunden sieht das nicht anders aus. Die schier unendliche Auswahl an Futtersorten- und Arten kann Hundebesitzer vor viele Fragen stellen. Welches Futter gebe ich meinem Hund? Worauf ist zu achten? In diesem Artikel befasse ich mich mit zwei beliebten Futtermethoden und schauen mir an was eigentlich besser ist, Nass-oder Trockenfutter?
Keine Lust, viel zu lesen?
- Trockenfutter lässt sich gut lagern, ist leicht zu transportieren, geruchsarm und kann die Zahnhygiene des Hundes unterstützen. Es enthält aber wenig Flüssigkeit, wird vom Hund oft ungern gefressen und birgt durch die höhere Energiedichte ein Risiko für Übergewicht
- Nassfutter ist Geruchs- und Geschmacksintensiv und versorgt das Tier beim Fressen mit Flüssigkeit, es hat aber nur eine kurze Haltbarkeit und kann zu Blähungen führen
- Achte darauf dass das Futtermittel als Alleinfuttermittel deklariert ist
- Je weniger Inhaltsstoffe desto besser
- Auf Zusätze wie Zucker, Geschmacksverstärker oder Konservierungsstoffe sollte verzichtet werden
Nass-oder Trockenfutter: Was ist der Unterschied?
Trockenfutter
- Wasseranteil: In der Regel zwischen 2 und 14%
- Kein starker Geruch
- Energiedichter
Nassfutter
- Wasseranteil: Bis zu 85%
- Oft geruchsintensiv
- Energieärmer
Nass-oder Trockenfutter: Trockenfutter im Überblick
Bei Trockenfutter handelt es sich, wie de Name schon sagt um ein getrocknetes Produkt. Die Auswahl bei diesem Futtermittel ist groß, sowohl was verwendete Fleisch und Zusammensetzung, als auch die Größe der Pellets anbelangt. So ist für jeden Hund unabhängig von Größe und Alter das passende Produkt dabei.
Trockenfutter für Hunde besteht in der Regel aus einer Fleischkomponente, wobei es sich frisches Fleisch oder Schlachtabfälle handelt, Gemüse- und Kräutern und teilweise auch Getreide. Die Qualität des Futters macht hier einen großen Unterschied und sollte ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des passenden Futtermittels sein, denn Geschmacksverstärker oder Zucker haben nichts in einem guten Hundefutter zu suchen.
Vor- und Nachteile von Trockenfutter für Hunde
Vorteile
- Lässt sich gut lagern
- Leicht zu portioneren
- Geruchsarm
- Transportabel
- Vergleichsweise sauber
- Kann bei der Zahnhygiene helfen
- Weniger Verpackungsmüll
- Weiger Futter wird benötigt, durch höhere Energiedichte
- Gut geeignet für Futterautomaten
Nachteile
- Enthält wenig Flüssigkeit
- Kann die Verdauung belasten
- Wird nicht von allen Hunden gern gefressen
- Kann eine Verschluckungsgefahr darstellen
- Größeres Risiko von Übergewicht durch die höhere Energiedichte
Worauf ist bei der Wahl von Trockenfutter zu achten?
Egal ob Nass-oder Trockenfutter, bei der Auswahl des passenden Hundefutters musst du einges beachten. Viele Produkte sind mit unnötigen Zusätzen angereichert, die sich langfristig gesehen negativ auf die Gesundheit des Vierbeiners auswirken können.
- Das Hundefutter muss als Alleinfuttermittel deklariert werden, so kannst du dir sicher sein, dass darin alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind, die das Tier benötigt.
- Lasse dich nicht von Werebversprechen wie „Natur nah“ oder „artgerechte Fütterung“ blenden. Es handelt sich um nichts geschütze Begriffe, die demnach beliebig verwendet werden können.
- Der Fleischanteil kann irreführend sein. Hier wird unter andem zwischen frischem Fleisch und dem sogenannten „Fleischmehl“ unterschieden. Bei letzterem handelt es sich um getrocknetes, gemahlenes Fleisch. Aber auch dem frischen Fleisch wird vor der Verarbeitung die Feuchtigkeit entzogen. Der Hauptunterschied liegt hier im Proteingehalt, der bei Fleischmehl prozentual gesehen höher ist.
- In vielen Hundefuttern sind unnötige Zusätze zu finden. Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Zuckerzusätze sind keine Seltenheit, das gilt sowohl für billige Produkte, als auch namenhafte Marken.
- Alle wichtigen Nährstoffe müssen abgedeckt werden. Bei Futtermitteln bei denen mit einem Fehlen von Konservierungsstoffem geworben wird, kommen Spurenelemente wie Jod oder Zink oft zu kurz. Achte auch darauf, was bei der Zutatenliste an erster Stelle steht, so bekommst du einen Überblick über die Zusammensetzung des Futters und dessen Qualität.
Auf der Rückseite des Hundefutters befindet sich die Auflistung der analystischen Bestandteile. Sie zeigen den prozentualen Anteil der einzelnen Kategorien am Gesamtprodukt.
- Rohprotein: Gibt den Anteil der Proteine an
- Rohfaser: Bezieht sich auf den Anteil der enthaltenen Ballaststoffe, aus unverdaulichen Pflanzenfasern
- Rohasche: Mineralien und Spurenelemente werden hier zusammengefasst
- Rohfett: Bezieht sich auf Fette und Öle im Futter
- Feuchte: Gibt den prozentualen Anteil der Feuchtigkeit an, sobal dieser höher als 4% ist.
Trockenfutter einweichen
Manche Trockenfutterarten können vor der Fütterung eingeweicht werden, womit sie etwa einem Halbfeuchten Futter entsprechen, welches bis dato zur Minderheit der Futter-Varianten zählt. Eingeweichtes Trockenfutter kann verhindern, dass das Futter im Magen des Tieres aufquellt, was widerum gut für Hunde mit empfindlichem Magen ist. Allerdings verwässert das Einweichen den Geschmack und die Konsistenz im wahrsten Sinne des Wortes, wodurch es vom Vierbeiner oft abgeleht wird. Spricht der Hund darauf an, kann es aber eine magenschonendere Futtermethode sein.
Nass-oder Trockenfutter: Nassfutter im Überblick
Nassfutter zeichnet sich durch seinen hohen Feuchtigkeitsgehalt aus. In der Regel liegt dieser bei etwa 60 bis 85 %. Durch seinen starken Geruch wirkt es auf uns oft abstoßend, für unsere Vierbeiner allerdings sehr ansprechend, weshalb es deutlich seltener als Trockenfutter verschmäht wird.
Nassfutter für Hunde besteht aus einem Gemsich fleischlicher Erzeugnisse wie Muskelfleisch, Blut und Innereien, sowie Gemüse, Kräutern oder sogar Obst. Zumindest in hochwertigem Futter ist das der Fall. Billige Produkte werden oft mit Getreiden gestreckt, warauf so mancher Hund empfindlich reagiert, da er diese Bestandteile nur schlecht verarbeiten kann.
Vor- und Nachteile von Nassfutter für Hunde
Vorteile
- Das Tier wird beim Fressen mit Flüssigkeit versorgt
- Intensiver in Geruch und Geschmack
- Ideal für alte oder kranke Tiere, die sich beim kauen des Trockenfutters schwer tun
- Besser geeignet für das Gewichtsmanagement, da Nassfutter aufs Volumen betrachtet Energieärmer ist
- Oft höherer Proteingehalt im Futter
- Falls Medikamente benötigt werden, lassen sich diese gut untermischen
Nachteile
- Kurze Haltbarkeit
- Ausgeprägterer Mundgeruch beim Hund
- Viel Verpackungsmüll
- Ist Geliermittel enthalten, kann das zu Blähungen führen
- Unangenehmer Geruch und schnelle Geruchsentwicklung
Worauf ist bei der Wahl des Nassfutters zu achten?
- Wie auch beim Trockenfutter, sollte das jeweilieg Produkt als Alleinfuttermittel ausgeschrieben sein. Ist das nicht der Fall, werden in der Regel ergänzende Produkte benötigt, damit der Nährstoffbedarf des Vierbeiners gedeckt ist.
- Achte auf die Qualität des Fleisches. Auch wenn mit einem hohen Fleischanteil geworben wird, muss das nichts heißen. Oft wird dabei überwiegend Fleischmehl verwendet, welches günstiger, aber auch weniger hochwertig ist. Insgesamt sollte der Fleischanteil bei 60 bis 70 % liegen und an erster Stelle der Zutatenliste stehen.
- Je weniger Inhaltsstoffe, desto besser. Achte darauf ein möglichst naturbelassenes Produkt zu wählen, bei dem keine unnötigen Zusatzstoffe verarbeitet wurden.
- Wähle ein Futtermittel, das möglichst getreidefrei ist, da einige Tiere sensibel auf Weizen und Co reagieren.
- Achte darauf, dass gerade Produkte die als „frei von Zusatzstoffen“ deklariert werden, alle nötigen Vitamie, Spurenelemente und Mineralstoffe enthalten. Diese sind von großer Bedeutung für die Gesundheit des Tieres
- Halte dich nicht strickt an die Futter Empfehlungen auf der Verpackung. Dieser ist lediglich eine Richtlinie und kann je nach Aktivität des Tieres abweichen.
Nass-oder Trockenfutter: Die Misch-Fütterung
Bei gesunden Hunden mit funktionierendem Magen-Darm-Trackt spricht nichts gegen eine Mischfütterung, womit sich die Frage nach Nass-oder Trockenfutter erübrigt. Es kann aber auch sein, dass dein Hund diese Art der Fütterung nicht verträgt oder seine Verdauung durcheinander kommt. In dem Fall, solltest du es bei einer Fütterungsmethode belassen.
Wenn du eine Mischfütterung anstrebst, empfielt es sich, beide Sorten getrennt von einander zu Füttern. Das heißt die Produkte nicht zur selbenZeit in einem Napf zu mischen. Stattdessen kann dem Vierbeiner morgens Trockenfutter zur Verfügung gestellt werden und Abends ist dass das Nassfutter an der Reihe. Die Futtermenge muss hier angepasst werden, um das Tier nicht zu überfüttern und eine ungewollte Gewichtserhöhung zu riskieren. Bei Unsicherheiten kann das Thema der Mischfütterung mit dem Tierarzt abgesprochen werden.
Für diese Hunde ist die Mischfütterung ungeeignet
- Tiere mit Zahn-oder Kieferbeschwerden. Trockenfutter kann die Probleme hier vergrößern.
- Hunde mit sensiblem Magen oder Verdauungsstörungen
- Hunde mit Futtermittel Unverträglichkeiten
Altergerechte Fütterung des Hundes
Je nach Lebensphase benötigte der Hund unterschiedliches Futter, das an seinen jeweiligen Nährstoffbedarf angepasst ist. Aktive Hunde, haben einen anderen Bedarf, als Senioren-Hunde oder Welpen. Gerade bei letzterem ist es von ausgesprochener Wichtigkeit, dass das Tier alle Nährstoffe bekommt und in seinem Wachstum nicht negativ beeinflusst wird. Passend dazu, haben wir einen eigenen Artikel mit wichtigen Fakten und Grundlagen zur Welpenernährung für euch bereitgestellt.
Egal ob du dich für Nass-oder Trockenfutter entscheidest, die Futtermenge und das passende Produkt muss immer an die Lebensumstände des Vierbeiners angepasst werden. Auch eine Kastration, kann die Futtermenge beeinflussen.
Nass-oder Trockenfutter – Was ist besser?
Beide Futtermethoden haben ihre Vor- und Nachteile. Pauschal ist es also immer schwer zu sagen welche die bessere Variante ist. Viel wichtiger ist die Qualität des Produktes und die verarbeiteten Inhaltsstoffe. Egal ob Nass-oder Trockenfutter, der Nährstoffbedarf des Hundes muss gedeckt werden, um dessen Gesundheit zu fördern. Greifst du auf Trockenfutter zurück musst du unbedingt darauf achten, dass der Hund genügend Flüssigkeit zugeführt bekommt, bei der Wahl von Nassfutter ist darauf zu achten, dass möglichst kein Geliermittel enthalten ist und das Futter zeitnah verzehrt wird. Letzten Endes kommt es bei der Wahl des Hundefutters in erster Linie auf dein Hund und dessen Präferenzen, sowie die Verträglichkeit an. Gerade Tiere mit guter Gesundheit und starken Magen konnen auch mit einer Kombination aus beiden Futtermitteln ernährt werden.
Alternativ dazu kann auch BARF gewählt werden, was die natürlichste Form der Ernährung darstellt, aber auch mit einem gewissen Aufwand verbunden ist. Auch Trockenbarf bietet eine gute Ernährungsgrundlage. Hier liegen die Zutaten in getrockneter From vor, was sich positiv auf Haltbarkeit und Aufwand auswirkt.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Nass-oder Trockenfutter
Ist Nass-oder Trockenfutter gesünder für den Hund?
Pauschal lässt sich schwer sagen, welche Hundefutter-Art gesünder ist. Je nach Hersteller und dessen Qualität gibt es hier große Unterschiede, was verarbeitete Produkte und beigefügte Zusätze angeht. Sowohl Nassfutter, als auch Trockenfutter können alle wichtigen Nährstoffe enthalten, sofern es sich um Alleinfuttermittel handelt. Oft ist der Proteingehalt in Nassfuttern aber tatsächlich höher, als bei dem getrockneten Equivalent. Zudem hat Trockenfutter eine höhere Energiedichte, was Übergewicht begünstigen kann.
Kann man Nass-und Trockenfutter mischen?
Bei einem Hund mit guter Verdauung und Immunsystem, ist es kein Problem eine Mischfütterung zu betreiben. Die beiden Futterarten sollten dabei nicht parallel, in einem Napf gefüttert werden. Stattdessen kann eine Mahlzeit aus Trockenfutter bestehen und eine weitere aus Nassfutter. Letzten Endes kommt es aber darauf an, wie der Hund darauf reagiert und ob er die Fütterung verträgt.