Beim BARFen hast du prinzipiell verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kannst du zwischen frischem und Trockenbarf wählen, zum anderen zwischen fertigem BARF Komplettmenü und dem selbst zusammenstellen der Futterkomponenten. In diesem Artikel verrate ich dir die Unterschiede, sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Optionen.
Keine Lust, viel zu lesen?
- BARF steht für biologisch artgerechte Rohfütterung und damit eine besonders ursprüngliche Ernährungsform, die in erster Linie aus Fleisch, Innereien und Knochen in frischer oder getrockneter Form besteht
- BARF-Komplettmenüs sind fertig zusammengestellte Alleinfuttermittel. Sie sind schnell zuzubereiten, leicht zu lagern und i. d. R. Alleinfuttermittel. Auf der anderen Seite ist die Zusammensetzung nicht individuelle auf die Bedürfnisse des Hundes angepasst, was zu Über- oder Unterversorgung führen kann
- Achte bei Komplettmenüs auf die Zutatenliste und die Nährstoffzusammensetzung. Gute Hersteller legen die Inhaltsstoffe zu 100 % offen und machen nachvollziehbar, was du deinem Hund fütterst
- Wenn du BARF selber mischst, kannst du die Zusammensetzung selbst bestimmen und exakt an die Bedürfnisse deines Hundes anpassen. Setzte dich hier mit Experten zusammen, die dir bei der Zusammensetzung helfen
- Eine gute Alternative zu frischem BARF ist Trockenbarf. Hier liegt das Futter in getrockneter Form vor, was das Risiko von Kontaminationen verringert und Lagerung sowie Haltbarkeit vereinfacht
BARF, was ist das?
Hier bei Hallo Pepe haben wir bereits einige Artikel zum Thema BARF bzw. Trockenbarf, wo du alles rund um die Hintergründe erfahren kannst, BARF ist ein Akronym und steht für „Biologisch Artgerechte Rohfütterung.“ Das sagt eigentlich schon alles. Die ursprüngliche Ernährung des Hundes basiert auf der seines Vorfahren, des Wolfes und dort setzt BARF an. Das bedeutet, dass das Futter größtenteils aus Fleisch, Innereien sowie Knochen besteht und mit Gemüse, Obst und Kräutern angereichert wird. Während beim frischen BARF rohe Zutaten verwendet werden, liegen sie beim Trockenbarf in getrockneter Form vor, wofür verschiedene Verfahren verwendet werden, beispielsweise die schonende Lufttrocknung, wie sie bei Naturalis zu finden ist, oder Gefriertrocknung.
Beim BARFen, egal welche Variante, geht es also darum, den Hund so natürlich und ursprünglich wie möglich zu ernähren, wobei auf jegliche unnötigen Zusatzstoffe verzichtet wird. Das Futter wird vorrangig in zwei Formen angeboten: zum einen als BARF-Komplettmenü, was eine fertig zusammengestellte Mahlzeit ist, zum anderen zum Selberanmischen. Das heißt, du mischst die einzelnen Zutaten selbst zusammen. Beide Möglichkeiten haben dabei ihre Vor- und Nachteile.
BARF Komplettmenü
Das BARF-Komplettmenü wird von verschiedenen Anbietern angeboten. Gleiches gilt natürlich für Trockenbarf. Hier können wir Naturalis empfehlen. Dabei handelt es sich um ein fertig zusammengestelltes Alleinfuttermittel, das auch unser Bürohund Pepe gerade frisst. Bei unserem Erfahrungsbericht kannst du nachlasen, wie er das Futter verträgt. Barf-Komplettmenüs werden im Idealfall von Tierärzten und Ernährungsspezialisten entwickelt, um eine optimale Nährstoffzusammensetzung zu gewährleisten. Denn hier liegt oft die Kritik. Fertig zusammengestellte Produkte sind nicht individuell auf deinen Hund zugeschnitten. Je nach Größe, Gewicht, individuellen Faktoren und Aktivitätslevel benötigt dein Vierbeiner eine andere Nährstoffzusammensetzung als der Labrador drei Häuser weiter. Daher wird BARFen auch als die Königsdisziplin der Fütterung bezeichnet, und es ist unumgänglich, sich intensiv mit Bestandteilen und Zusammensetzung zu befassen. Gerade BARF für Welpen ist demnach ein viel diskutiertes Thema.
Natürlich haben die Komplettmenüs aber auch einige Vorteile. Die einzelnen Bestandteile, insbesondere das Fleisch, können nicht so leicht verderben, da sie in gefrorener bzw. getrockneter Form vorliegen. Zudem sparst du dir eine Menge Zeit, Arbeit und Platz, wenn du nicht jede Mahlzeit selbst zusammenstellen und die einzelnen Zutaten lagern musst. Einige Webseiten wie „DOGCHEF“ bieten zudem die Option, ein Menü angepasst an deinen Hund zusammenzustellen.
BARF Komplettmenü: Vor- und Nachteile
Vorteile
- Schnelle Zubereitung
- Gut zu Lagern
- Geringeres Risiko der Verderblichkeit bzw. Schadstoffbelastung
- Enthält i.d.R. keine unnötigen Zusätze
- Entspricht der natürlichen, ursprünglichen Ernährung des Hundes
- In vielen verschiedenen Sorten erhältlich
Nachteile
- Inhaltsstoffe und deren Zusammensetzung sind nicht individuell auf deinen Hund angepasst
- Es kann zu Über- oder Unterversorgungen kommen
Worauf muss ich beim BARF Komplettmenü achten?
Wenn du dich dafür entscheidest, deinen Hund mit dem BARF-Komplettmenü zu ernähren, richtet sich dein erster Blick auf die Zutatenliste, deren Zusammensetzung und die analytischen Bestandteile. Gute Hersteller legen die Inhaltsstoffe zu 100 % offen, sodass du genau weißt, was du deinem Hund in welcher Menge verabreichst. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lebensphase deines Tieres. Je nachdem, ob es sich um einen Welpen, Junghund, ein ausgewachsenes Tier oder einen Seniorhund handelt, benötigt der Vierbeiner eine andere Nährstoffzusammensetzung. Achte also darauf, dass das Futter für die jeweilige Phase geeignet ist. Bei Unsicherheiten solltest du deinen Tierarzt um Rat bitten. Weiterhin sollten natürlich keine unnötigen Zusätze wie Zucker, Aroma, Konservierungs- oder Farbstoffe enthalten sein. Damit du deinen Hund dauerhaft mit dem Futter ernähren kannst, muss dieses als Alleinfuttermittel deklariert sein, denn nur dieses ist für die langfristige Fütterung ohne weitere Zusätze ausgelegt.
Jeder Hund hat, wie wir Menschen auch, einen individuellen Nährstoffbedarf. Die Fütterungsempfehlungen auf der Packungsrückseite sind entsprechend nur als solche zu betrachten. Beispielsweise besonders aktive Tiere benötigen deutlich mehr als gemütlichere Artgenossen.
BARF selber mischen
Die zweite gängige Option ist es, das Futter selbst zusammenzustellen. Das geht sowohl bei frischem als auch bei Trockenbarf. Für letzteres bieten viele Hersteller die einzelnen, getrockneten Komponenten an, die du selbst zu einer fertigen Mahlzeit zusammenfügen musst. Auch beim frischen BARF kannst du die einzelnen Zutaten beispielsweise bei verschiedenen Onlineshops bestellen. Alternativ kannst du Fleisch und Innereien beim Metzger holen und die Obst- und Gemüsekomponenten aus dem Supermarkt nehmen. Da die meisten von uns vermutlich keine Experten in Bezug auf Hundeernährung sind, solltest du dich mit einem Spezialisten und/oder Tierarzt in Verbindung setzen, der dir bei der Zusammenstellung des Futters hilft. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Zusammensetzung den Bedarf deines Vierbeiners abdeckt. Der große Vorteil hierbei ist, dass du, wenn du alles richtig gemacht hast, ein Futtermittel hast, das genau auf die Bedürfnisse deines Hundes angepasst ist.
Bei frischem BARF ist darauf zu achten, dass die Zutaten stets richtig gelagert und rechtzeitig aufgebraucht werden. Das Fleisch kann natürlich auch in gefrorener Form erworben werden. Hier besteht das Risiko, dass die Zutaten verderben oder von Bakterien befallen werden. Trockenbarf hat hier die Nase vorn, da die mikrobiologischen Risiken durch das Trocknungsverfahren ausgemerzt werden.
Vor – und Nachteile
Vorteile
- Das Futter ist individuell auf deinen Hund und seinen Bedarf angepasst
- Bestandteile, gegen die dein Hund allergisch ist, können vermieden werden
Nachteile
- Ohne vorherige Beratung und Expertise von Spezialisten ist die große Wahrscheinlichkeit einer falschen Zusammensetzung gegeben
- Die Zubereitung dauert deutlich länger als beim BARF Komplettmenü
Fazit
BARF ist an sich eine besonders artgerechte Ernährungsform, bei der auf natürliche Zutaten in frischer oder aber getrockneter Form gesetzt wird. Es gibt allerdings einiges zu beachten, weshalb es vielleicht nicht für jeden die richtige Alternative ist. Dabei geht es in erster Linie um die richtige Zusammensetzung, die dem Bedarf deines Hundes entspricht. Du kannst zwischen BARF-Komplettmenüs wählen, die auf Basis von Durchschnittswerten zusammengestellt werden, oder aber das Futter selbst zusammenmischen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Welches letzten Endes besser ist, lässt sich schwer feststellen. Wichtig ist in erster Linie, dass du dich vorab darüber informierst, ob das gewählte Hundefutter den Bedürfnissen deines Vierbeiners entspricht bzw. du dich beim selbst zusammengestellten Produkt mit Experten auf dem Gebiet der Hundeernährung in Verbindung setzt. Das kann entweder dein Tierarzt sein, sofern er entsprechende Kenntnisse hat, oder eine Tierernährungsberatung.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Was versteht man unter BARF?
BARF steht für "Biologisch Artgerechte Rohfütterung" und beschreibt eine Ernärhungsform die der natürlichen Ernährung von Wölfen entspricht, wobei rohe Zutaten in frischer oder getrockneter Form gefüttert werden.
Worauf muss ich beim BARFen achten?
Das A und O beim BARFen ist, dass die Zusammensetzung den Bedarf deines Hundes abdeckt. Durch diesen Punkt steht die Ernährungsform bei einigen Tierärzten in der Kritik. Wird das Futter falsch zusammengestellt kann dies gesundheitliche Folgen und eine Über- oder Unterversorgung deines Vierbeiners zurfolge haben.