Vermehrter Ausfluss am Auge, gerötete Bindehäute oder häufiges Zusammenkneifen der Augen. Das alles sind Anzeichen für eine Augenreaktion beim Hund, die verschiedene Ursachen haben kann. In diesem Artikel erfährst du mehr über die konjunctivitis folicularis, auch Follikulose genannt, die häufig bei Junghunden auftritt.
Keine Lust, viel zu lesen?
- Bei einer Follikulose reagiert das Immunsystem des jungen Hundes über, wodurch sich die Lymphfollikel in der Bindehaut vergrößern, was das Auge reizt
- Eine Konjunctivitis follicularis ist bei jungen Hunden bis zu 3 Jahren ganz normal
- Symptome sind u. a.: Tränende, gereizte Augen, (eitriger) Ausfluss, Juckreiz, häufiges Blinzeln, geschwollene Augen
- An sich heilt eine Follikulose von selbst aus, mit Panthenol- oder hyaluronhaltigen Augentropfen, oder Augensalben vom Tierarzt kannst du die Symptome lindern
- Fallen dir entsprechende Symptome auf, solltest du einen Tierarzt aufsuchen, da auch eine Bindehautentzündung oder Allergien für die Reaktionen verantwortlich sein könnten
Das erste Symptom, das ich bei meiner, derzeitig 6 Monate alten Hündin Ziva bemerkt habe, war der Ausfluss am Auge. Erst trat der weiße Schleim nur nach dem Schlafen und in geringer Menge auf, schnell wurde der Ausfluss aber mehr und häufiger. Auch die Farbe hat sich zu gelblich-weiß verändert. Danach sind mir die roten Augen aufgefallen und der Fakt, dass sie ihre Augen immer öfter zusammengekniffen hat. Nachdem die Anzeichen immer vielfältiger wurden bin ich mit Ziva zum Tierarzt gefahren, die Diagnose: Follikulose. Ein Krankheitsbild, das keine Seltenheit bei Junghunden ist und sich einfach mit einer Augensalbe behandeln lässt.
Was ist eine Konjunctivitis follicularis?
Wie es im Fachjargon so üblich ist, hört sich die Bezeichnung der Symptomatik maximal kompliziert an. So schwierig ist die Sache allerdings gar nicht. Eine Follikulose bezeichnet eine Reaktion der Bindehäute, die an sich völlig normal ist. Sie tritt bei Junghunden im Alter von bis zu 3 Jahren auf. Das Immunsystem des jungen Hundes ist noch nicht völlig ausgereift und überreagiert, was dazu führt, dass die Lymphfollikel in der Bindehaut sich vergrößern. Du kannst dir das wie kleine Bläschen auf der Bindehaut vorstellen, die sich hauptsächlich hinter dem dritten Augenlid befinden. Sie sind harmlos, lösen beim Hund aber ein Fremdkörpergefühl aus, was eine Augenreaktion zur Folge hat.
Augenreaktion: Erste Anzeichen
Gerötete Augen, Juckreiz und Ausfluss kann verschiedene Ursachen haben. Sie können beispielsweise auf eine Bindehautentzündung hindeuten oder eine allergische Reaktion sein. Aber, gerade bei Welpen und Junghunden, können sie auch auf eine Follikulose hindeuten. Da die Augen des Hundes ein heikles Thema sind, solltest du bei Augenreaktionen einen Tierarzt aufsuchen.
Symtome:
- Tränende Augen
- (Eitriger) Ausfluss
- Juckreiz
- Gerötete Augen
- Geschwollene Augen
- Häufiges Zusammenkneifen des Auges
Oft treten die Symptome parallel auf. Bei meinem Hund hat es mit Ausfluss begonnen, gefolgt von gerötete Augen, häufigem Blinzeln und Juckreiz.
Ursachen einer Follikulose
Eine Follikulose bezeichnet die Überreaktion des Immunsystems und wird in erster Linie durch Umwelteinflüsse wie Pollen oder Staub ausgelöst. Bei jungen Hunden muss das Immunsystem diese Umwelt Allergene erst „kennenlernen“, was zu dieser außergewöhnlichen Reaktion führt.
Augenreaktion: Die Diagnose
Selbstdiagnosen, egal ob bei Mensch oder Tier sind immer ein schwieriges Thema. Du solltest also bei anhaltenden Symptomen deinen Tierarzt aufsuchen. Dieser wird in der Regel schon eine Vermutung haben und das Auge entsprechend untersuchen. Es ist ein Prozess, der keine halbe Stunde dauert und für den Hund nicht weiter anstrengend ist.
Augenreaktionen: Behandlung einer Follkikulose
Die Augenreaktion wird durch eine zu starke Reaktion auf äußere Reize ausgelöst, weshalb die Therapie in erster Linie vorsieht, eben diese Reize zu reduzieren. Dafür eignen sich Augentropfen, ebenso wie eine antibakterielle Augensalbe, die vom Tierarzt verschrieben wird.
Je nach Ausbildung der Bläschen gestaltet sich der Heilungsverlauf anders. Die Salbe wird entweder konsequent über mehrere Wochen aufgetragen oder für einen kürzeren Zeitraum und dann immer wieder, sollte der Bedarf bestehen. In Zivas Fall hieß es, ich solle die Salbe 7 Tage dreimal täglich auftragen und dann, nur wenn die Reaktionen wieder stärker ausfallen.
Nach einigen Wochen sollten die Augen sich wieder beruhigt haben und es sind keine weitere Therapiemaßnahme notwendig. Höre hier am besten auf die Anweisungen deines Tierarztes.
Augentropfen
Panthenol- oder hyaluronhaltige Augentropfen reinigen und benetzten das Auge und befreien die Bindehaut so von Schmutzpartikeln. Am effektivsten ist die Behandlung mit Augentropfen nach Spaziergängen und vor dem Schlafen. Diese Therapieform kann über einen längeren Zeitraum, bis zur Besserung, fortgeführt werden. In Falle einer umfangreichen Follikelbildung wird der Tierarzt vermutlich den Einsatz von entzündungshemmenden Augentropfen verschreiben.
Augencreme
Auch eine Augencreme kann Linderung verschaffen und die Reaktion des Auges eindämmen. Mir wurde hier die Dermamycin Augencreme vom Tierarzt mitgegeben, ein verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel, welches je nach Bedarf mal mehr oder eben weniger häufig aufgetragen wird.
chiruirgische Therapie
Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Kürretage, also das Ausschaben der Bläschen. Das Prozedere wird heutzutage eigentlich nicht mehr angewandt, nur in ganz extremen Fällen der Follikulose.
Meine Erfahrung
Nachdem mir die Augenreizung meines Hundes aufgefallen ist und diese innerhalb ein paar Tage nicht besser wurde, habe ich mit ihr den Tierarzt aufgesucht. Zuerst war es nur ein weißer, recht geringer Augenausfluss, der sich schnell gelblich verfärbt hat und immer mehr wurde. Dazu kamen gerötete Augen und häufiges blinzeln. Mein Verdacht war eine allergische Reaktion oder gar eine Bindehautentzündung. Eine bekannte hat mir eine Augencreme für Hunde mitgegeben, mit der ich die Symptome schon einmal lindern konnte. Die Diagnose des Tierarztes lautetet nach einer kurzen Untersuchung: konjunctivitis follicularis.
Ich habe eine Augencreme und Augentropfen mitbekommen, die je nach Bedarf einzusetzen sind. Die Creme wird zunächst für eine Woche dreimal täglich aufgetragen. Sollten die Symptome in den kommenden Wochen wieder stärker werden, kann sie wieder für 2 bis 3 Tage eingesetzt werden. Die Reaktion solle nach ca. 6 bis 8 Wochen zurückgehen. Es handelt sich hierbei um eine selbstlimitierende Krankheit, die meist zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr, spätestens aber zu Beginn des vierten abklingt.