Die Französische Bulldogge ist eine der beliebtesten Begleithunderassen unserer Zeit. Mit ihrem charmanten Wesen, ihrem kompakten Körperbau und dem charakteristischen „Fledermaus-Gesicht“ hat sie sich einen festen Platz in den Herzen vieler Hundefreunde erobert. In diesem Rassenporträt erfährst du alles über ihre Herkunft, ihr Wesen und worauf es bei der Haltung einer Französischen Bulldogge ankommt!
Rasse | Französische Bulldogge |
Bezeichnungen | French Bulldog, Bouledogue Français |
Herkunft | Frankreich |
Größe | Männchen: ca. 30–35 cm Weibchen: ca. 28–33 cm |
Gewicht | Männchen: 9–14 kg Weibchen: 8–13 kg |
Lebenserwartung | Ca. 9 bis 12 Jahre |
Rassen spezifische Krankheiten | Brachyzephales Atemwegssyndrom, Wirbelsäulenprobleme, Allergien, Augenprobleme |
Fell | Kurz, glatt, glänzend Gestromt, fawn (falbfarben), weiß, schwarz, creme – oft mit Abzeichen |
Fell Länge | Kurzhaar |
Listenhund | Nein |
FCI Gruppe | Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde |
FCI Sektion | Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde (ohne Arbeitsprüfung) |
FCI Standard | Nr. 101 |
Charakter | Anhänglich, verspielt, wachsam, charmant, freundlich, manchmal stur |
Herkunft der Rasse
Die Französische Bulldogge – oder kurz „Frenchie“ – hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert. Entstanden ist die Rasse durch Kreuzungen zwischen englischen Bulldoggen und kleineren, französischen Terrierarten. Besonders beliebt wurde sie bei der Arbeiterklasse in Paris, wo sie sich schnell einen Ruf als charmanter Begleiter mit starkem Charakter machte.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Französische Bulldogge vom Hund der einfachen Leute zum modebewussten Stadtbegleiter. Künstler, Schriftsteller und sogar Adelige verliebten sich in die kleine Bulldogge mit dem großen Herz. Heute gehört sie zu den bekanntesten Gesellschaftshunderassen – auch wenn die Zahl der VDH-registrierten Welpen in den letzten Jahren rückläufig war.
Aussehen der Französischen Bulldogge
Die Französische Bulldogge ist ein kompakter, muskulöser Hund mit einem unverwechselbaren Aussehen. Sie erreicht eine Schulterhöhe von etwa 28–31 cm und wiegt in der Regel zwischen 8 und 14 Kilogramm. Ihr Körperbau ist kräftig, aber gleichzeitig beweglich und agil – perfekt für das urbane Leben.
Typisch für die Rasse sind die großen, aufrecht stehenden Ohren – oft auch „Fledermausohren“ genannt – sowie der kurze Fang mit leicht eingedrückter Nase und ausgeprägten Gesichtsfalten. Die runden, dunklen Augen verleihen ihr einen wachen, manchmal fast schelmischen Ausdruck.
Das Fell der Französischen Bulldogge ist kurz, glatt und pflegeleicht. Es kommt in verschiedenen Farben vor, darunter gestromt, schwarz, creme, weiß und fawn (falbfarben). Auch Kombinationen mit weißen Abzeichen sind häufig. Die Haut ist weich, oft leicht gefaltet – insbesondere im Gesicht.

Haltung und Erziehung der Französischen Bulldogge
Französische Bulldoggen sind wahre Charmeure – verspielt, anhänglich und äußerst menschenbezogen. Sie lieben es, im Mittelpunkt zu stehen und sind für ihre clowneske Art bekannt. Trotz ihrer geringen Größe haben sie ein starkes Selbstbewusstsein und sind oft überraschend mutig.
Die Erziehung einer Französischen Bulldogge sollte liebevoll, aber konsequent erfolgen. Die kleinen Kraftpakete können durchaus stur sein und brauchen eine klare Führung. Mit positiver Verstärkung, Geduld und Konsequenz lässt sich jedoch viel erreichen. Besonders wichtig ist eine frühzeitige Sozialisierung, um spätere Verhaltensauffälligkeiten zu vermeiden.
Frenchies sind ideale Stadthunde, da sie keinen übermäßigen Bewegungsdrang haben. Tägliche Spaziergänge, spielerische Beschäftigung und viel Nähe zum Menschen reichen meist aus, um sie glücklich zu machen. Sportarten mit hoher körperlicher Belastung oder extreme Hitze sind dagegen nichts für diese Rasse – aufgrund der kurzen Nase neigen sie zu Atemproblemen.
Gesundheit
Die Französische Bulldogge zählt zu den sogenannten brachyzephalen Hunderassen – also Hunden mit kurzer Schnauze. Diese Kopfform bringt leider auch gesundheitliche Herausforderungen mit sich. Viele Tiere leiden unter dem sogenannten „Brachyzephalen Atemwegssyndrom“, das zu erschwertem Atmen führen kann – insbesondere bei Hitze oder starker Anstrengung.
Weitere typische Gesundheitsprobleme sind:
- Wirbelsäulenprobleme, z. B. Bandscheibenvorfälle oder Fehlbildungen.
- Allergien und Hautprobleme, v. a. in den Gesichtsfalten.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Kaiserschnitte bei Geburten – durch die schmale Hüfte ist eine natürliche Geburt oft schwierig.
Seriöse Zucht spielt bei der Französischen Bulldogge eine besonders große Rolle. Züchter, die auf Gesundheit, Atmung und Beweglichkeit achten, können das Risiko für viele dieser Probleme deutlich verringern.
Mit guter Pflege, einem wachsamen Auge für gesundheitliche Warnzeichen und regelmäßigen Tierarztbesuchen kann die Französische Bulldogge ein Lebensalter von etwa 9 bis 12 Jahren erreichen.
Passt eine Französische Bulldogge zu mir?
Die Französische Bulldogge ist ein idealer Begleiter für alle, die sich einen anhänglichen, fröhlichen und unkomplizierten Hund wünschen. Sie liebt den engen Kontakt zu ihren Menschen und ist gern Teil des Familienalltags. Auch für Hundeanfänger ist sie – bei verantwortungsbewusster Haltung – gut geeignet. Wichtig ist dabei, auf eine seriöse Herkunft zu achten, da viele Tiere aus problematischen Zuchten stammen.
Aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften ist sie jedoch kein Hund für extreme Sportarten oder ausgedehnte Wanderungen. Wer einen aktiven Begleithund für Joggingrunden oder Fahrradtouren sucht, sollte besser auf eine andere Rasse ausweichen.
Wichtig ist, dass man sich der gesundheitlichen Besonderheiten bewusst ist und bereit ist, bei der Auswahl eines Welpen besonders genau hinzusehen. Wer sich auf die Bedürfnisse der Französischen Bulldogge einlässt, bekommt dafür einen charmanten, liebevollen und oft sehr unterhaltsamen Begleiter.

Vorkommen der Französischen Bulldogge in Deutschland
Die Französische Bulldogge gehört zu den bekanntesten Gesellschaftshunden in Deutschland – ihre kompakte Größe und ihr charmantes Wesen machen sie besonders in Städten beliebt. Ein Blick auf die offiziellen Welpenzahlen des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) zeigt jedoch: Die Zahl der registrierten Welpen ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen.
Im Jahr 2009 wurden beim VDH noch 269 Französische Bulldoggen-Welpen registriert. 2010 lag die Zahl sogar bei 325 Welpen. Seitdem ist ein stetiger Rückgang zu beobachten – im Jahr 2023 waren es nur noch 125 Welpen. Das entspricht einem Rückgang von mehr als 50 % innerhalb von 14 Jahren.
Ein möglicher Grund: Die gesundheitlichen Probleme der Rasse und zunehmende Kritik an unseriöser Vermehrung haben zu mehr Aufklärung geführt. Gleichzeitig zeigt die Statistik auch, dass viele Französische Bulldoggen in Deutschland außerhalb des VDH gezüchtet werden – oft ohne kontrollierte Gesundheitsstandards.
Hunderasse | 2009 | 2016 | 2021 | 2023 |
Deutscher Schäferhund | 15.870 | 10.202 | 10.031 | 6.242 |
Teckel | 6.695 | 5.978 | 7.205 | 5.475 |
Deutsch Drahthaar | 3.311 | 2.986 | 3.629 | 2.618 |
Labrador Retriever | 2.451 | 2.589 | 3.219 | 2.326 |
Pudel | 2.033 | 1.896 | 2.593 | 2.123 |
Golden Retriever | 2.164 | 2.275 | 2.412 | 1.941 |
Französische Bulldogge | 269 | 210 | 209 | 125 |
Französische Bulldogge Züchter in Deutschland
Wer sich für eine Französische Bulldogge interessiert, sollte sich ausschließlich an seriöse Züchter wenden – idealerweise an solche, die dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) angehören. Gute Züchter achten besonders auf:
- eine kontrollierte Verpaarung mit gesunden Elterntieren,
- eine gute Atmung und Beweglichkeit,
- und ein liebevolles Aufwachsen der Welpen mit frühem Kontakt zum Menschen.
Auf Zuchtmessen, Hundeschauen oder direkt über die VDH-Homepage lassen sich geeignete Züchter finden. Ein persönlicher Besuch beim Züchter ist empfehlenswert, um sich vor Ort ein Bild von den Tieren und den Haltungsbedingungen zu machen.
Klein, kompakt, aber mit großem Herzen – die Französische Bulldogge ist mehr als nur ein Modetrend. Wer ihre besonderen Bedürfnisse ernst nimmt, bekommt einen treuen, fröhlichen und unverwechselbaren Gefährten fürs Leben.