Der Deutsche Schäferhund ist eine der bekanntesten und vielseitigsten Hunderassen weltweit. Mit seiner Intelligenz, Loyalität und Arbeitsfreude begeistert er nicht nur Hundefreunde, sondern wird auch in vielen professionellen Bereichen eingesetzt. In diesem Rassenporträt erfährst du alles über seine Herkunft, sein Wesen und worauf es bei der Haltung eines Schäferhundes ankommt!
Rasse | Deutscher Schäferhund |
Bezeichnungen | Schäferhund, Deutscher Schäferhund, DSH |
Herkunft | Deutschland |
Größe | Rüden: 60-65 cm, Hündinnen: 55-60 cm |
Gewicht | Rüden: 30–40 kg, Hündinnen: 22–32 kg |
Lebenserwartung | Ca. 9 bis 13 Jahre |
Rassen spezifische Krankheiten | Hüft- und Ellenbogendysplasie, degenerative Myelopathie, Magendrehung, Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI), verschiedene Augenkrankheiten |
Fell | Schwarz mit Loh, Schwarz, Grau, Sable, seltener Weiß |
Fell Länge | Kurz- bis langstockhaarig, mit dichter Unterwolle |
Listenhund | Nein (in einigen Ländern je nach Zuchtform und Haltung eingeschränkt) |
FCI Gruppe | Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde |
FCI Sektion | Sektion 1 Schäferhunde |
FCI Standard | 166 |
Charakter | Intelligent, arbeitsfreudig, loyal, wachsam, gehorsam, selbstbewusst, schützend |
Besonderheiten | Vielseitig einsetzbar als Familienhund, Diensthund, Schutzhund oder Sporthund |
Herkunft der Rasse
Der Deutsche Schäferhund ist eine der bekanntesten und vielseitigsten Hunderassen weltweit. Seine Ursprünge reichen ins späte 19. Jahrhundert zurück, als der deutsche Rittmeister Max von Stephanitz gezielt begann, Hütehunde aus verschiedenen Regionen Deutschlands zu züchten, um einen leistungsfähigen, intelligenten und vielseitigen Arbeitshund zu schaffen. Der erste offizielle Deutsche Schäferhund, „Horand von Grafrath“, wurde 1899 registriert und diente als Grundstein für die moderne Zucht.
Ursprünglich als Hütehund eingesetzt, wurde der Deutsche Schäferhund schnell für andere Aufgaben entdeckt. Durch seine hohe Intelligenz, seinen ausgeprägten Arbeitswillen und seine körperliche Robustheit etablierte er sich als idealer Diensthund für Polizei, Militär und Rettungsdienste. Heute ist er nicht nur ein hervorragender Schutz- und Wachhund, sondern auch ein geschätzter Familienhund, der mit der richtigen Erziehung ein treuer und loyaler Begleiter ist.
Aussehen des Deutschen Schäferhundes
Der Deutsche Schäferhund ist eine mittelgroße bis große Hunderasse mit einer imposanten, athletischen Statur. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 60–65 cm, während Hündinnen mit 55–60 cm etwas kleiner sind. Sein Körperbau ist kräftig, gut bemuskelt und dabei dennoch elegant und beweglich. Charakteristisch ist der leicht schräge Rücken mit einer tiefen Brust und einer langen, buschigen Rute.
Das Fell des Deutschen Schäferhundes ist mittellang bis lang und mit einer dichten Unterwolle ausgestattet, die ihn vor Witterungseinflüssen schützt. Farblich kommt er in verschiedenen Varianten vor, wobei die häufigste Kombination Schwarz mit Loh- oder Braunabzeichen ist. Es gibt aber auch rein schwarze, graue oder selten weiße Schäferhunde. Besonders markant sind seine aufrecht stehenden Ohren und die ausdrucksstarken, mandelförmigen Augen, die seine Intelligenz und Aufmerksamkeit unterstreichen.
Haltung und Erziehung des Deutschen Schäferhundes
Der Deutsche Schäferhund ist ein aktiver und lernfreudiger Hund, der eine konsequente, aber faire Erziehung benötigt. Aufgrund seiner hohen Intelligenz und seines ausgeprägten Arbeitstriebs eignet er sich ideal für verschiedene Aufgaben, sei es als Familienhund, Schutz- und Wachhund oder als Diensthund bei Polizei und Rettungskräften. Er lernt schnell, setzt Befehle zuverlässig um und benötigt eine enge Bindung zu seinem Menschen.
Die Haltung eines Deutschen Schäferhundes erfordert ausreichend Platz und Bewegung. Er braucht täglich ausgiebige Spaziergänge, geistige Beschäftigung und bestenfalls eine Aufgabe, die ihn fordert. Sportarten wie Schutzhundtraining, Mantrailing oder Obedience eignen sich hervorragend für diese arbeitswillige Rasse. Ohne genügend Beschäftigung kann ein Schäferhund unausgeglichen und frustriert werden.
Ein gut erzogener Deutscher Schäferhund ist ein loyaler, treuer und aufmerksamer Begleiter, der sich eng an seine Familie bindet. Mit einer liebevollen, aber bestimmten Führung entwickelt er sich zu einem zuverlässigen Partner, der seine Menschen beschützt und mit seiner Intelligenz beeindruckt.
Gesundheit
Der Deutsche Schäferhund ist eine robuste Rasse, jedoch gibt es einige genetisch bedingte Gesundheitsrisiken, auf die besonders geachtet werden muss. Hüft- und Ellenbogendysplasie (HD und ED) sind typische Probleme, die durch eine seriöse Zucht minimiert werden sollten. Zudem neigt die Rasse zu bestimmten Rückenproblemen, wie der degenerativen Myelopathie, einer Erkrankung des Rückenmarks.
Weitere rassetypische Gesundheitsprobleme sind die Magendrehung, eine lebensbedrohliche Erkrankung, die vor allem große Hunde betrifft, sowie die Exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI), eine Stoffwechselstörung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Enzyme produziert, um die Nahrung richtig zu verdauen. Auch verschiedene Augenkrankheiten, wie Katarakte oder progressive Retinaatrophie (PRA), können auftreten und sollten regelmäßig durch den Tierarzt kontrolliert werden.
Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Tierarztbesuche und gezielte Bewegung können dazu beitragen, das Risiko für solche Erkrankungen zu minimieren. Besonders wichtig ist es, auf das Gewicht des Hundes zu achten, da Übergewicht die Gelenke zusätzlich belastet.
Mit der richtigen Pflege und Vorsorge liegt die durchschnittliche Lebenserwartung eines Deutschen Schäferhundes bei etwa 9 bis 13 Jahren.

Passt ein Deutscher Schäferhund zu mir?
Der Deutsche Schäferhund ist kein Hund für jedermann. Wer sich für diese Rasse entscheidet, sollte viel Zeit für Erziehung, Training und Beschäftigung mitbringen. Der Schäferhund ist hochintelligent und arbeitsfreudig, braucht aber eine konsequente Führung, um sein volles Potenzial zu entfalten.
Als Familienhund eignet er sich hervorragend, wenn er frühzeitig sozialisiert wird und genug geistige und körperliche Auslastung erhält. Aufgrund seiner Schutzinstinkte ist er wachsam, aber nicht aggressiv, wenn er richtig geführt wird. Wer nur einen ruhigen Begleithund sucht oder wenig Zeit für Training hat, sollte sich jedoch besser für eine weniger anspruchsvolle Rasse entscheiden.
Ein Schäferhund kann ein treuer, loyaler und zuverlässiger Partner sein – aber nur, wenn seine Bedürfnisse ernst genommen und erfüllt werden.
Vorkommen des Deutschen Schäferhundes in Deutschland
Der Deutsche Schäferhund ist eine der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Hunderassen in Deutschland. Aufgrund seiner Vielseitigkeit als Diensthund, Sporthund und Familienhund gehört er seit Jahrzehnten zu den meistgezüchteten Rassen.
Laut den Welpenstatistiken des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) wurden im Jahr 2007 über 16.868 Deutsche Schäferhund-Welpen registriert. Bis 2016 sank diese Zahl auf 10.202, und im Jahr 2021 wurden 10.031 Welpen offiziell gezählt. Dies zeigt, dass die Nachfrage weiterhin hoch ist, auch wenn die Zuchtzahlen in den letzten Jahren leicht zurückgegangen sind.
Hunderasse | 2009 | 2016 | 2021 | 2023 |
Deutscher Schäferhund | 15.870 | 10.202 | 10.031 | 6.242 |
Teckel | 6.695 | 5.978 | 7.205 | 5.475 |
Deutsch Drahthaar | 3.311 | 2.986 | 3.629 | 2.618 |
Labrador Retriever | 2.451 | 2.589 | 3.219 | 2.326 |
Pudel | 2.033 | 1.896 | 2.593 | 2.123 |
Golden Retriever | 2.164 | 2.275 | 2.412 | 1.941 |
Rottweiler | 1.941 | 1.633 | 1.778 | 1.351 |
Auch heute noch ist der Deutsche Schäferhund weltweit eine der gefragtesten Rassen – sei es als Familienhund, Arbeitshund oder Diensthund in verschiedenen Einsatzbereichen.
Deutsche Schäferhund Züchter in Deutschland
Aufgrund seiner Popularität gibt es in Deutschland zahlreiche Züchter, die sich auf den Deutschen Schäferhund spezialisiert haben. Wer auf der Suche nach einem seriösen Züchter ist, sollte sich an die Richtlinien des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) halten. Innerhalb des VDH sind verschiedene Vereine wie der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) organisiert, die eine kontrollierte Zucht gewährleisten.
Viele Züchter ermöglichen Interessenten den direkten Kontakt, um sich über die Rasse, geplante Würfe und die Elterntiere zu informieren. Auch auf Hundeausstellungen und Zuchtveranstaltungen kann man sich einen Eindruck von der Rasse verschaffen und mit erfahrenen Züchtern ins Gespräch kommen. Eine seriöse Herkunft ist besonders wichtig, um gesundheitliche Probleme und Wesensmängel zu vermeiden.